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Thursday, January 7, 2016

Laufen gegen Weihnachtskalorien. Oder warum das Schwachsinn ist.

Wieder ein Gastblog von Timon Abegglen von Marmota Trailrunning!!!

Alle Jahre wieder geraten wir in den selben Strudel.

Eigentlich müsste man es mittlerweile besser wissen. Es ist schon seltsam. Die Festtage sind vorüber, der Advents-Wahn ist vorbei, man hat es sich gut gehen lassen, hat viel (zu viel) gegessen, sich wenig bewegt...

Der Kater folgt auf dem Fusse. Nun haben wir ein schlechtes Gewissen, wähnen unsere Ziele in Gefahr und manche von uns geraten darüber derart in Panik, dass die Anmeldung für das nächste Fitness Studio flugs ausgefüllt, eine möglichst noch erfolgsversprechendere Diät in Angriff genommen wird.


Sportler neigen darüber hinaus dazu, nun ihre Umfänge hoch zu schrauben.

Kurzum: wir "bestrafen" uns für ... was eigentlich?!

Fakt ist, dass die meisten unter uns Sportlern genau das Gegenteil machen, 51 Wochen im Jahr. Wenn wir Ferien buchen, gestresst von unserem Umfeld, unserem Job und unseren Hobbies (was für ein Hohn!), nutzen wir diese meist um "Trainingswochen" einzuschieben.

Über Sinn und Unsinn aus physiologischer Sicht lässt sich unter Fachleuten treffend streiten.

Wir haben das Nichtstun verlernt. Wir bilden uns ein, dass "freie Zeit" gleich "nutzlose, unproduktive Zeit" sei. Nun waren wir ein paar Tage gezwungen, freie Zeit zu verbringen. Schlimm!

Auch wenn unser Kopf, geprägt durch unsere Leistungsgesellschaft, das einfach nicht mehr wahrhaben will: der Organismus verbessert, repariert und wächst in den regenerativen Ruhezeiten, die wir ihm gönnen.

Das sind heute schon Binsenweisheiten. Wir haben die Basics der Trainingslehre bereits hier ausführlich durchgekaut: http://shop.marmotatrailrunning.ch/news/strukturelle-ueberlastung-teil-2/.

Ich frage mich oft nur, warum dann dennoch genau das Gegenteil praktiziert wird.

Gefangen in diesem alljährlichen Strudel aus Advents-Stress, Festtags-Wahn und Bewegungsmangel mit anschliessender Erschöpfung des Organismus im Neuen Jahr, vergessen wir oft die Prioritäten richtig zu setzen. Wir müssen uns nicht "bestrafen" dafür, dass wir es uns gut gehen lassen haben. Wir müssen nicht gegen "Weihnachts-Kalorien" anlaufen oder uns durch Diäten quälen. Welche unserem Körper am Ende mehr schaden als nutzen.


Was wir stattdessen tun sollten?

Entspannen! Einfach mal ruhig durchatmen und sich etwas beruhigen.

Wenn wir Probleme haben, zum Beispiel mit unserem Körpergewicht, dann werden wir nicht zwischen Weihnachten und Neujahr fett.

Wir werden es zwischen Neujahr und Weihnachten. Wenn wir uns also, vielleicht durchaus berechtigt, über Kalorien Gedanken machen sollten, dann nicht in dieser einen Woche des Jahres. Sondern in den restlichen 51.

Vielen von uns ist der gesunde Bezug zum eigenen Körper und zum eigenen Geist komplett abhanden gekommen.

Nach einer Woche mit etwas mehr Essen und etwas weniger Bewegung glauben wir, in Aktionismus zu verfallen und fundamentalistisch werden zu müssen. Bloss nur noch 1000 Kalorien am Tag essen! Bloss jeden Tag zwei Stunden "Sport"!

Was für ein Irrsinn.
 

Dabei macht es keinen Unterschied, ob wir Leistungssportler, Hobby-Sportler oder Couch-Potato sind. 

Wir sollten uns statt dessen hinsetzen und grundsätzlich über die Prioritäten in unserem Leben nachdenken. Entspannt, bei einer Tasse dampfendem Tee.

Will ich gesund sein? Will ich leistungsfähig sein? Will ich glücklich sein? Warum bin ich es dann nicht einfach?

Wir müssen unsere Probleme erkennen und dann vernunftorientiert handeln. Wir brauchen konkrete Ziele, keine diffusen Ängste. Habe ich vielleicht tatsächlich ein "Problem mit meinem Körpergewicht", sollte ich als erstes meine Kalorienbilanz betrachten. Etwas bewusster, frischer und weniger vorverarbeitetes und industrielles Essen auf der einen Seite, etwas den Verbrauch auf der anderen Seite anheben. Ohne dabei in Aktionismus verfallen. Tue ich meinem Körper Gutes, indem ich diese industriell fabrizierten elendigen Transfette aus meinem Ernährungsplan streiche und damit den Körper nicht mehr tagaus, tagein bombardiere und überfordere kann schon viel gewonnnen sein.

Komme ich zum Schluss, dass ich mich aber eigentlich schon gesund ernähre (vielleicht mal vom Fachmann gegenprüfen lassen? Ernährungsmythen sind heute so weit verbreitet...) und ausreichend bewege, sollte ich sicherstellen, dass mein "Motor" überhaupt richtig arbeitet. Höre ich ständig ein Klopfgeräusch, wenn ich mit dem Auto zur Arbeit fahre, werde ich auch nicht einfach weniger Sprit in den Tank leeren und versuchen weiter zu fahren. Analog zu weniger essen und mehr bewegen. Nein, ich steuere die nächste Werkstatt an und lasse den Motor checken.

Das sollte ich vielleicht auch mal für den wichtigsten Apparat ins Auge fassen, den wir haben. Unseren eigenen Körper. Denn wir haben nur diesen einen.

Stimmen meine Blutwerte, meine Ernährungsgewohnheiten sind vielseitig, schmackhaft und frisch, ich bewege mich gesund und ausreichend, dann fehlt noch das letzte Puzzle-Stück.

Daran scheitern wir. Spätestens daran.

Denn wir bräuchten Geduld, Ruhe und Zuversicht. Wenn du dir über 20 Jahre eine Wampe angefressen hast, dann wirst du diese nicht in zwei Monaten los!

Ändere deinen Lebensstil, werde glücklich und zufrieden, erfreue dich an deinem Leben und gib dich endlich mit kleinen Schritten zufrieden. 1000 kleine Schritte in die richtige Richtung, von jetzt an, jeden Tag, und du wirst deine Ziele erreichen. Wenn du hingegen versuchst, zu "cheaten" und abzukürzen, dann wirst du über kurz oder lang scheitern. Das Jo-Jo schlägt gnadenlos zurück.


Fazit

Nicht verzweifeln! Laufe nicht gegen, sondern für etwas! Laufe für dein Glück, deine Zufriedenheit, dein Wohlbefinden. Nicht "gegen" irgendetwas. Lass deinen Motor checken und wenn du nicht mehr weiter kommst, frage jemanden, der Bescheid weiss. Bevor du verzweifelst und mit deinem Leben haderst, gönne dir etwas. Gönne dir einen gesunden Lebensstil und dein Kopf und dein Körper wird es dir danken. Gönne dir Fachwissen, nimm dir einen Trainer - für den Sport, für die Ernährung, für beides - und entfliehe der Mythen-Spirale.

Du musst dir keinen Schaden zufügen, um glücklich zu sein. Nun wahrlich nicht.

über den Autor

Timon Abegglen ist diplomierter Medical Fitness Trainer und diplomierter Ernährungs Trainer, Bewegungsmensch, Kaffeetrinker und wissbegieriger Querdenker. In seiner Rolle als Headcoach bei Marmota Trailrunning arbeitet er täglich begeistert mit Leistungs-Athleten und Hobby-Sportlern aller Couleur zusammen und hilft ihnen, individuelle Ziele zu erreichen.

Mehr unter: http://www.marmotatrailrunning.ch/timon-abegglen.html // https://www.facebook.com/TimonAbegglen






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